Holzwurm

Es war eine Schnupftabakdose, die hatte Friedrich der Große, sich selbst geschnitzt aus Nußbaumholz und drauf war sie natürlich stolz.
Da kam ein Holzwurm gekrochen. Der hatte Nußbaum gerochen.

Die Dose erzählte ihm lang und breit von Friedrich dem Großen und seiner Zeit.
Sie nannte den alten Fritz generös, da aber wurde der Holzwurm nervös. Und sagte, indem er zu bohren begann: „Was geht mich Friedrich der Große an ?“

( Joachim Ringelnatz )

Der Anblick von kleinen Löchern in den schönen antiken Möbeln erfüllt den Besitzer oft mit Schrecken.

Am häufigsten ist der „Gewöhnliche Nagekäfer“ Anobium punctatum anzutreffen, im Volksmund auch Holzwurm genannt. Sichtbare Hinweise auf einen akuten Befall sind die hellen Ausflugslöcher ( Ø 2 mm ) der Käfer und /oder das herabfallende Bohrmehl, das sich auf waagerechten Stellen am Möbel pyramidenförmig aufhäuft.

In der Regel werden die kleine Käferlarven erst unter guten Bedingungen aktiv. Das heißt bei einer Holzfeuchtigkeit von mindestens 10 %. Da die bei Möbeln in zentral geheizten Räumen oft die Holzfeuchte nicht erreichen, kann man über Jahre Holzwurmgeläge in dem Möbel haben ohne, dass die Larven aus den Eiern schlüpfen. Wenn sie erst mal aktiv sind wird eine Holztrocknung aber wenig helfen.

Aktiven Befall erkennt man daran, dass die Löcher hell sind und kleine Häufchen Bohrmehl unter den Möbeln liegen. Dann solte man auch bald etwas dagegen unternehmen, sonst schlüpfen die Larven und legen womöglich in andere Möbel Eier und das befallene Möbelstück ist bald so zerfressen, dass man es nur noch entsorgen kann.

Die Behandlung von Holzwurm kann auf verschiedene Weise geschehen. – Gas, Wärme, Gift, wobei die chemische Keule mit Pestiziden am wenigsten effektiv ist, weil das Gift oft nicht tief genug ins Holz eindringt – außerdem ist es natürlich nicht gesund.