Schellack

SchellackflockenWas ist Schellack?

Schellack ist ein altbekannter Lackrohstoff, der seit Jahrhunderten in Gebrauch ist. Er wird aus den Ausscheidungen der Schellacklaus in Indien hergestellt. Bei der Ernte hat er einen Anteil von 2 – 3 % Wachs. Schellack wurde auch in der Malerei, im Geigenbau, als Siegellack und zur Herstellung von Grammophonplatten verwendet.

Traditionelle Schellackhandpolitur:

Die Schellackhandpolitur ist die Königsklasse unter den traditionellen Oberflächen. Sie setzt viel Erfahrung und Können voraus. Mit Hilfe eines Polierballens mit Leinenüberzug tief in die Poren des Holzes eingerieben und dann Schicht für Schicht aufgebracht.

Die Schellackpolitur ist nicht nur ein zeitaufwendiger Vorgang, sondern bedarf ebenso einer erfahrenen Hand, da es sich um einen Veredelungsprozess handelt, der durch die eingesetzten Materialien äußerst sensibel ist.

Da die Schellackpolitur erst nach 1800 eine weitere Verbreitung erfuhr, ist es nicht authentisch, Barockmöbel – oder gar noch ältere – bei der Restaurierung mit einer Schellackoberfläche zu versehen. In das Holz dieser Möbelstücke wird ein spezielles Wachs eingerieben, das dann auspoliert wird. Die Restaurierung von Biedermeier-, Gründerzeit-, und Jugendstil-Möbeln sowie von Phonographen- und Grammophon-Gehäusen einschließlich Holzradios bis zum Zweiten Weltkrieg mit Schellack ist dagegen grundsätzlich richtig.

Schellackpolierte Oberflächen wirken trotz ihres Hochglanzes stets nobel und elegant unaufdringlich, nie hart und unnatürlich – wie beispielsweise mit Nitrozellulose oder Kunstharzpräparaten erzeugte Oberflächen.
Sie haben einen unvergleichlich sanften, weichen und „warmen“ Glanz.

Für Allergiker ist eine Schellackpolitur in aller Regel ideal. Für mich ist es die schönste Art Holz zu veredeln und die Lebendigkeit der Maserung hervorzuheben.

Pflege antiker Möbel

Standort

Grundsätzlich steht an erster Stelle immer die Klimatisierung der Räume, in denen die Möbel aufgestellt wurden. Alte Möbel sind für andere Räumlichkeiten gebaut worden, als die, die wir heute bewohnen. Früher waren die Zimmer gar nicht oder nur unregelmäßig beheizt und dann auch nur mit Ofen- oder offener Befeuerung. Sie standen in  feuchteren, kalten Räumen, mit einer Luftfeuchtigkeit von 50 – 70 %.

Heutige, zentralbeheizte Wohnräume dagegen, sind gleichmäßig und dauerhaft beheizt und erreichen nicht selten nur Luftfeuchtigkeitswerte von 35 – 20/22 %. Die Massivholzkonstruktion antiker Möbel reagiert darauf mit Trockenrissen, Furnierblasen und Zersetzung des damals verwendeten Knochenleims. Nun kann man deshalb nicht wieder auf die moderne Heizung verzichten, aber man kann mit Hilfe kleiner Wasserschälchen unter den Möbeln oder an den Heizkörpern und eventuell durch Luftbefeuchter die relative Luftfeuchtigkeit im Raum erhöhen – was im Übrigen auch für Ihr eigenes, körperliches Wohlbefinden angenehmer ist.

Pflege

Häufig werden wertvolle Möbel regelrecht „kaputtgepflegt“, durch falsche Reinigung – meist feucht und gründlich, aus dem Bedürfnis, dem Holz „Nahrung“ zu geben – obwohl es durch einen Überzug abgesperrt ist, oder durch die handelsüblichen „Poliermittel“.

Die Oberflächen bei antiken Möbeln bestehen aus natürlichen Harzen und/oder Wachsen. Diese sind nicht so belastbar wie moderne Lacke. Vermeiden Sie Alkohol- und Wassereinwirkung. Falls doch einmal etwas verschüttet wird, den Fleck sofort trockenwischen.

Zur regelmässigen Reinignung des Möbels reicht ein Staublappen oder nebelfeuchtes Tuch (kein Microfaser).  Bitte benutzen sie keine handelsüblichen Möbelpolituren, Öle oder Wachse, da diese die Oberfläche anlösen können und/oder verschmieren können.

Etwas schwieriger ist die Pflege antiker Möbel mit einer Schellackpolitur. Am besten verwenden Sie zum Reinigen einen schlichten Staublappen. Stellen Sie keine metallischen Objekte oder Blumentöpfe auf die Möbel. Verwenden Sie immer eine Filzunterlage. Ist der Schellack jedoch beschädigt, helfe ich Ihnen gerne die Schäden zu beseitigen.