Meine Philosophie

Es gibt nicht mehr viele Stuhlflechter, aber glücklicherweise geht der Trend wieder zu alt Bewährtem und Nachhaltigkeit.

Besonders häufig sieht man an Stuhlsitzen das Wiener Geflecht, welches man traditionell auf antiken Stühlen und Bugholzstühlen findet.

Natürlich erledigt der Flechter seine Arbeit so, wie er es für richtig hält – Viele machen das Ganze „bombenfest“ und fixieren nachträglich das Geflecht im Stuhl mit Holzkeilen und Leim, so, wie hier rechts im Bild:Geflecht mit Leim verschlossen Das ist gut gemeint, aber es erschwert das Entfernen des Geflechtes enorm, falls es wieder repariert werden muss. Abgesehen davon, dass moderner Weißleim nichts an alten Möbeln zu suchen hat, müssen die Bohrlöcher aufgebohrt werden und dadurch wird unweigerlich der Stuhl beschädigt. Das ist besonders schade, wenn es sich um wertvolle, antike Stühle handelt.

Da ich, wie ein Restaurator, möglichst erhaltend arbeite, wende ich persönlich lieber die traditionelle Technik an. Ich verknote die Rohrenden unter dem Stuhl und verschließe auch nicht die Bohrlöcher mit Leim. So kann man das Geflecht bei Bedarf leicht entfernen ohne den Stuhl zu beschädigen.  Das ganze dauert zwar länger, als die schnelle Flechtmethode, aber so wird der Stuhl nicht beschädigt. Solch ein traditionelles Geflecht hält lange bei entsprechender Pflege. Hier sehen Sie den obigen Sitz, nachdem ich ihn neu geflochten habe:

traditionell geflochtener Sitz